22ndApr

Chronik der AWO in Konstanz vorgestellt

Der Lokalhistoriker Dr. Arnulf Moser präsentiert anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Konstanz eine umfassende, bebilderte Chronik der bewegten Geschichte des Sozialverbandes.

Die Jubiläumsschrift zieht Parallelen zur Entwicklung der AWO sowohl auf Bundesebene als auch auf der badischen Landesebene.

Die Geschicke der AWO in Deutschland von ihrem Beginn 1919 bis zu ihrer jüngsten Entwicklung zeichnen die deutsche Geschichte nach. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus war die AWO verboten. Die Schlagworte der AWO Gleichheit, Brüderlichkeit und Solidarität veranlassten nach Kriegsende am 1. September 1946 eine Gruppe Konstanzerinnen und Konstanzer, darunter der Bürgermeister Alfred Diesbach und die Stadträtin Klara Leonhard, einen Ortsverein der AWO zu gründen.

Das Buch beschäftigt sich mit den unterschiedlichsten Facetten der Vereinsgeschichte in Konstanz. In den 50er Jahren stand die Hilfe für Menschen, die durch den Krieg in Not geraten waren im Vordergrund, die Flüchtlingshilfe und Lebensmittel- und Kleidersammlungen wurden organisiert und durchgeführt. In den 60er Jahren wurde die politische Arbeit aufgenommen, zahlreiche Akteure des Ortsvereins waren zugleich auch in der Kommunalpolitik oder auf Kreisebene aktiv zumeist bei der SPD. Im Jahr 1968 reagierte die AWO auf einen neuen Bedarf und führt ganz neu eine Rentenberatungsstelle ein, mit einem Fachmann besetzt. In den 70er Jahre erfolgt eine Umorientierung, die materielle Not ist in der Wohlstandgesellschaft eher zweitrangig, wichtiger wird jetzt Hilfe für Alte und Junge. Die Gemeinschaft tritt in den Vordergrund und wird organisiert mit traditionellen Omnibusfahrten zum Beispiel zum Muttertag und das Kaffeekränzchen für Senioren zu Fastnacht entsteht. Ebenso reagiert die AWO auf die neuen Gastarbeiter in Konstanz und bietet ihnen Betreuung. Die 80er Jahre bringen eine Orientierung im sozialen Bereich hin zu den Kindern, in der Friedrichstraße 21 entsteht eine Kindertagesstätte. In die Krise gerät die AWO in den 90ern, denn das Gebäude in der Friedrichstraße soll verkauft werden und eine Überalterung der Mitglieder führt zu einem Mitgliederschwund. Im nächsten Jahrzehnt findet der Ortsverein der AWO im Treffpunkt Chérisy einen neuen Wirkungsort.

Aktuell ist der Ortsverein mit seiner Brillenhilfe, seinen Seniorennachmittag und Singkreis, der Sütterlin-Schreibstube und der Antragsberatung aktiv als sozialer Verband in Konstanz vertreten.

Das Buch zeichnet nach, wie sich die AWO entlang der Bedürfnisse der Menschen in Konstanz entwickelt hat. Der Leser findet in der Chronik einen exemplarischen Überblick über die soziale Geschichte der Stadt Konstanz anhand des AWO Wohlfahrtsverband.

Der Bezug der Chronik ist über den Buchhandel möglich.
ISBN: 978-3-7412-7049-9
Papierversion: 9,49 EUR
E-Book: 4,99 EUR

Am 20.04.2017 erschien hierzu auch ein Artikel im Südurier